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Scharfe Kritik am Notfallmanagement der Deutschen Bahn AG
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Am 26. April ist ein ICE bei Fulda in eine Schafherde gerast, 19 Passagiere wurden dabei verletzt. Ein Untersuchungsbericht des Regierungspräsidiums Kassel, der unserer Redaktion in Abschrift vorliegt, erhebt schwere Vorwürfe gegen das Notfallmanagement. Hier heißt es u.a.:


„Die notwendige Weitergabe von Informationen an die Leitstellen der Feuerwehr erfolgte nicht oder nur unzureichend. Die Notfalleitstelle der Bahn AG in München hat, offensichtlich in Unkenntnis der wirklichen Lage, den Einsatz des Rettungszuges aus Würzburg behindert bzw. diesen nicht unverzüglich alarmiert und entsandt. Eine Information an die zentrale Leitstelle des Landkreises Main-Kinzig durch die Notfalleitstelle erfolgte nicht. Der Anforderung durch den Einsatzleiter wurde nicht entsprochen. Das Ausmaß des Schadensereignisses wurde von ihr „heruntergespielt“. Offensichtlich wurden hier falsche Informationen, die von den am Unglücksort anwesenden Notfallmanagern der Bahn AG weitergegeben wurden, verwendet. Hieraus ergab sich dann, daß der Einsatz des Rettungszuges Würzburg zuerst verhindert wurde.“

„Erst auf massive Anforderung der Leitfunkstelle Fulda, im Auftrag des Einsatzleiters, wurde der Rettungszug Würzburg als zweiter Rettungszug entsandt. Aufgrund von bahnspezifischen Regelungen ist die Fahrt der Rettungszüge zu der Einsatzstelle an Vorgaben gebunden. Diese verursachen einen zeitlichen Mehrbedarf an Fahrtzeit. Die Fahrt der Rettungszüge zur Einsatzstelle muß schnellstmöglich erfolgen. Nach Aussage des Feuerwehrführers des Rettungszuges Würzburg war von den beiden Triebfahrzeugführern einer nicht nüchtern. Die für den Einsatz im Tunnel notwendigen Aggregate des Rettungszuges konnten von dem zweiten Triebfahrzeugführer nicht in Betrieb genommen werden, da dieser nicht über die erforderlichen Kenntnisse verfügte. Erst nachdem Einblick in die Betriebsunterlagen des Rettungszuges genommen wurde, konnten die notwendigen Aggregate in Betrieb genommen werden und in den Tunnel eingefahren werden. Dieses führte zu einer erheblichen Verzögerung des Einsatzes des Rettungszuges aus Würzburg.“


Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Vorwürfe hat sich die Deutsche Bahn AG ebenfalls geäußert. In einer Pressemeldung wird ein namentlich nicht genannter „Bahnsprecher“ mit den Worten „solche Berichte sind unverantwortliche Panikmache“ zitiert. „Für alle Tunnel im Netz der Deutschen Bahn gibt es ein von den Aufsichtsbehörden und Bundesländern klar definiertes Sicherheits- und Rettungskonzept, dessen Umsetzung regelmäßig vor Ort überprüft wird.“ Seriöse und belastbare Aussagen können nicht getroffen werden, solange die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht abgeschlossen seien. Eine Stellungnahme zu dem Vorwurf, daß ein Lokführer alkoholisiert gewesen sein soll, gibt es nicht.


Artikel geschrieben von Stefan Hennigfeld
Also... was soll ich dazu sagen? Mir bleibt bei so was in der Situation, wenn es was passiert, einfach die Sprache weg.
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