Servus,

nach Rücksprache mit Christian Bartels kopiere ich seinen Artikel aus DSO hierher, da es hier vermutlich einige interessieren dürfte.

Gruß, Christian

[Zitat Beginn]
Hallo zusammen!

Wer in der Nürnberger U-Bahn fotografieren möchte sollte sich auf ein etwas komplizierteres Verfahren einstellen. Grade wegen der Münchner Fahrzeuge und der DT3 ist ja Nürnberg momentan durchaus nicht uninteressant.

Gestern wurde ich am Plärrer angesprochen, ob ich eine Fotogenehmigung habe. Dies verneinte ich und führte aus, dass bei der VAG bisher so was nicht nötig sei. Ich musste mich belehren lassen, dass ich mir zum Fotografieren eine Erlaubnis besorgen muss. Na gut, bin ich also von dannen gezogen.

Heute Morgen habe ich dann das Kundenbüro am Nürnberger Hbf. besucht und mich dort erkundigt. Dort schüttelte man die Köpfe, man habe noch nie etwas von einer Fotogenehmigung gehört. Diese sei nicht nötig und werde auch gar nicht ausgestellt. Sollte etwas vorfallen, solle ich die Mitarbeiter zum Kundenzentrum verweisen.

Soweit, so gut, dachte ich...

Also bin ich heute Nachmittag wieder losgezogen. AM Ende meines Fototages wollte ich noch auf einen DT3 warten. Ich hab dann diesen auch bei der Einfahrt in Ziegelstein aufgenommen. Schon im Zug sah ich 3 VAG'ler und ahnte schon schlimmes. Diese zitierten mich herbei. Ich hatte es mit dem Betriebsleiter der U2 der heutigen Nachtschicht persönlich zu tun. Auch sie wollten wieder meine Fotogenehmigung sehen, was ich verneinte. Ich sagte, dass ich mich erst am Morgen im Kundenbüro kundig gemacht habe, und dass ich keine brauche. Die drei Herren sahen das anders und nahmen meine Personalien auf. Zudem wollten sie meine Bilder sehen, da sich zwei Fahrer beschwert hatten, ich würde sie fotografieren.
Angeblich verletze ich die Persönlichkeitsrechte des Fahrers. Ich hielt dagegen, dass das Fahrzeug das Hauptmotiv sei und ich somit keine Persönlichkeitsrechte verletze. Hat dazu jemand einen Beweis für meine aussage, ich meine, es habe da mal ein Urteil gegeben? So was würde ich gerne in Zukunft genau wissen und zitieren können.
Nachdem meine Daten aufgenommen wurden wurde mir gesagt, ich höre von der VAG, habe dann meine Bilder bei dieser zur Absegnung und Kontrolle vorzulegen...

Tja, soweit mein momentaner Stand... Morgen werde ich wieder das Kundenbüro am Hauptbahnhof aufsuchen und bitte dort um Klärung.


Soweit mein Bericht, ich würde euch gerne um Hilfe bzw. um Tipp bitten, was muss ich beachten, was sollte ich noch anführen, wenn ich mich in den nächsten Tagen da um Klärung bemühe?


Vielen Dank schon mal und viele Grüße

Christian
[Zitat Ende]

Viele Grüße, Christian
www.christianmuc.de

Hallo zurück,

prinzipiell sind die VAG'ler im Recht: Generell müsste JEDES Privatfoto eines VAG Fahrzeugens genehmig werden. Außerdem ist fotogarfieren mit Blitz (klar wegen Blendgefahr) und von Personal nicht erlaubt. Mich hat ein Fahrer auch mal mal nach meiner Fotografiererlaubniss von der Pressestelle gefragt, und da hab' ich mich noch am selben Abend mit besagter Pressestelle in Verbindung gesetzt. Das ganze lief dann so:

Die freundliche Mitarbeiterin sagte mir, das normalerweise generell alle Fotos genehmigt werden müssen, da das zu großer Verwaltungsaufwand wäre, sei die gängige Praxis das nur Aufnahmen mit Stativ oder Filmaufnahmen genehmigt werden müssten. Da ich damals nur als Privatmensch auftrat (Meine Website gab's damals noch nicht *) erhielt ich dann folgendes Genemigungskontsrukt: Immer wenn ich Filmaufnahmen machen wollte sollte ich vorher in der Pressestelle anrufen, mit Ort und Zeit wann ich wo bin, sollte mich dann jemand ansprechen, könne ich darauf verweisen, das die Pressestelle informiert sei, der Fahrer kann im Bedarfsfall auch nachfragen und erhält die Bestätigung und dann bin ich auf der sicheren Seite. Solang wie ich Filmaufnahmen machte, habe ich das so praktiziert, als mich dann bei einenm normalen Foto wieder ein Fahrer anraunzte erklärte ich ihm genau das, was ich von der Pressestelle gesagt bekommen hab' und er rumpelte dann missmutig in sein Führerhäuschen. Allerdings achte ich seitdem darauf das die Fahrer entweder ohnehin unkenntlich sind (was meißtens durch die längere belichtung ohnehin passiert, denn solange hält keiner still...) z.B, oder sie bekommen halt einen schwarzen Kreis hingemahlt, viele Fahrer akzeptieren das dann so. Es sind eigentlich nur 1-2 so Spaßbremesen unterwegs, die sich an Paragraphen festbeisen und Bahnfreunde ärgern wollen. Am Besten ist es wirklich, die Pressestelle anzurufen,und mit denen Vereinbarungen zu treffen. Leider hab' ich die nummer grad net zur hand, aber ich denke auf der VAG seite oder im Telefonbuch dürfte sie drinstehen.

Anosnsten gilt halt: Fotos möglichst unauffällig schießen und häufige Ortwechsel, dann kann wenig passieren.

EDIT: Wenn man mal gerade nicht knipst Foto in Jake Hose oder sonstwo verschwinden lassen, und wie ein normaler Fahrgast verhalten. Weitere Tipp: Wenn man außerhalb von VAG Gelände knipst gilt ja nicht deren Hausrecht: Dafür bieten sich zum Beispiel die Brücken in Langwasser an... Außerdem ist die Distanz groß genug, das im Regelfall kein Fahrer mehr zu deutlich erkennbar ist.

EDIT2 Fußnote:
*
Wenn man die Bilder ins Internet stellt, gelten sie rechtlich nicht mehr als Privatbilder! Sie werden damit ja in der Öffentlichkeit für jederman zugänglich ausgestellt.
*

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.2007 23:56 von Daniel Vielberth.

Also ich fotografiere ja auch regelmäßig in Nürnbergs Untergrund, aber mich hat eigendlich noch kein Fahrer etc. angesprochen, ich meine ok, soweit möglich schaue ich das der Blitz aus ist, aber auch wenn ich den Blitz mal anschalte hat noch niemand etwas gesagt, ich meine der ein oder andere Fahrer schaut schon manchmal etwas "dümmlich" bzw. grimmig drein aber wie gesagt angesprochen hat mich noch keiner.

Auch beim fotografieren der Münchner Leihwagen und DT3 etc. hat noch niemand etwas gesagt.

Nur einmal ein Busfahrer hat gemeckert wie ich in Thon stand und einen N8 NF fotografiert habe (wohlgemerkt ohne Fahrer drin!), so nach dem Motto was das solle und beim nächsten mal würde er meinen Film rausreissen, ich erwiderte das ich gar keinen Film drin hätte und dann zog der Fahrer auch schon von dannen.



Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)

hallo erstmal

ich kenne mich zwar rechtlich nicht so besonders aus aber ich habe mal gehört das die persönlichkeitsrechte nicht eingeschränkt sind wenn mind. 4 personen auf dem bild zu sehen sind! ab dann zählt ein foto als gruppenfoto und man braucht niemand nach einverständnis fragen! ich weiss es zwar nicht 100% aber habe es auf jeden fall gehört! ich achte aber sowiso immer darauf das keine fahrer zu sehen sind oder auch keine anderen VAG mitarbeiter! aber was das fotografieren in der u bahn angeht ist es doch egal die bahnhöfe gehören ja eh der stadt und nicht der VAG! von daher ist es meiner meinung nach das gleiche wie wenn du vom bürgersteig aus fotografierst!


lg michel

Also das ist mir jetzt auch neu. Ich fotografiere viel, hauptsächlich Straßenbahn, aber regelmäßig auch U-Bahn.

Ich hatte eigentlich nur ein mal einen Fall wo sich ein Fahrer am Doku-Zentrum beschwerte, ich hätte ihn fotografiert - aber die Situation konnte geklärt werden. Schließlich war es ein Versehen und ich wollte nicht ihn, sondern das Fahrzeug fotografieren. Er akzeptierte das dann auch.

Ansonsten war es eher so daß sich immer wieder sogar nette Gespräche ergaben. Übrigens dies sogar in Fällen, wo ich abensds ander Straßenbahnhaltestelle am Hbf Aufnahmen mit Stativ gemacht habe - klar, bei Nachtaufnahmen ist das ein unverzichtbares Utensil.

Gruß
Florian

hallo nochaml

habe gerade etwas deswegen gegoogelt und habe einen link der hierfür intersant sein könnte
[www.fotocommunity.de]

lg michel

> fotografieren in der u bahn angeht ist es doch egal die bahnhöfe gehören ja
> eh der stadt und nicht der VAG! von daher ist es meiner meinung nach das
> gleiche wie wenn du vom bürgersteig aus fotografierst!

Leider Irrtum: Die VAG ist Mieter, sie zahlt ja für die Nutzung der Tunnel und Bahnhöfe, und damit hat sie auch das Hausrecht. Sonst wäre ja auch die Regelung, das man innerhalb des Sperrenbereiches nicht ohne Fahrschein sein darf gegenstandslos. Selbst Mietarbeiter des Tiefbauamtes müssen beim Betreten bestimmter Bereiche erst die Genemigung der VAG einhohlen.
Diesem Umstand war es z.B geschuldet, das wir damals z.B nicht auf die -3,5 Ebene am Plärrer konnten, weil die VAG das nicht wollte. Oder dass man nicht einfach so in die U3 Bahnhöfe eingelassen werden kann. Solange wie z.B der Bahnhof Hardhöhe nicht an die VAG übergeben ist, lässt sich eine Führung durch jenen per Tiefbauamt erfragen (und die Warscheinlichkeit diese zu erhalten ist z.B sehr hoch), danach ist es Aufgabe der VAG. Aber bei Wohnungen ist es ja auch so, das der Vermieter nicht einfach so mal in die Wohnung reinkommen kann, weil im das grade beliebt. Also es ist definitiv nicht gleichgültig, von wo aus man sein Bild schießt.

Was ich damit auch sagen will ist: Die Warscheinlichkeit, beim Fotografieren vom Grund und Boden der VAG aufgehalten und angesprochen zu werden, ist ungleich höher, als wenn man das von außerhalb des VAG Geländes tut.

Sicher wäre es nicht das verkehrteste, wenn die offenbar sehr lockere Regelung der DB die in dem Verlinkten PDF steht auch bei der VAG angewand würde, aber leider kann man das weder fordern noch beeinflussen. Außerdem, selbst in der DB ist diese Regelung einigen offenbar gar nicht bekannt. Ich habe ja vor längerem schon mal in meinem Bereicht über meine letzte Berlinfahrt berichtet, wo mich zwei S-Bahner ziemlich rauh angesprochen haben, während der eine auf die Aussage, es ginge nicht um ihn sondern um den Zug sich damit abfand wollte die Kollegin am Nordbahnhof mir den Film herausreisen! Eine Anfrage bei der S-Bahn GmbH ergab zwar, das die Mitarbeiterin im Unrecht war, aber dennoch, seitdem bin ich noch vorsichtiger. In anderen Landern (in der Londoner Tube z.B) ist das fotografieren ja schon verboten, wenn man schnell genug ist, kann man aber trotzdem paar Bilder herausschmuggeln. (Ich habe schon gelesen, das diejenigen die häufig in der U-Bahn ablichten, sich ein Bild in der Camera lassen, wo sinngemäßg "no pic in mermory" draufsteht, damit die mitarbeiter die Aufnahmen nicht Konfiszieren!) Auch in Spanien ist es seit dem Terroranschlägen ganz verboten, Züge abzulichten. Angesichts der hohen Terrorgefahr in Deutschland (siehe Medienberichte) derzeit, ist es also sogar zu befürchten, das die Unternehmen bald das fotografiern ganz untersagen - hoffentlich passiert es nciht.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)

Ach das mit der Hohen Terrorgefahr ist doch nur Angstmache vom Schäuble das er seinen Polizeistaat weiter ausbreiten kann. Hat kaum bezug zur reellen situation. Siehe nur heiligendamm wie weit es mitlerweile in Deutschlande ist so viel macht durfte der Staat zuletzt im 3 Reich ungehindert ausüben!!!

Ich sag nur Reisebass mit bild und Fingerabdruck die gespeichert werden.
Und Daten aus der LKW Maut die zur fahndung nach auch von Autofahrer verwendet werden dürfen.

Gibts eigentlich schon neue ERkenntnisse? Hat sich jemand mal wirklich erkundigt und was schriftliches in der Hand?

Und wie kommt man nun eigentlich auf so eine Idee? War doch vorher auch kein Problem. Oder hat sich jemand etwas sehr auffällig verhalten?

Hallo allseits,

Neue Erkenntnisse, wie der Fall letzlich ausging, wird es irgendwann hier (bzw. auf der zweiten Seite) geben: [drehscheibe-online.ist-im-web.de]

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
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x-wagen-nutzer schrieb:
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> Gibts eigentlich schon neue ERkenntnisse? Hat sich
> jemand mal wirklich erkundigt und was
> schriftliches in der Hand?
>
> Und wie kommt man nun eigentlich auf so eine
> Idee? War doch vorher auch kein Problem. Oder hat
> sich jemand etwas sehr auffällig verhalten?

Hallo,

also eine "Drehgenehmigung" braucht man jetzt. Ich musste mir für die Aufnahmen meines Buches eine solche ausstellen lassen. Diese auszustellen macht keine großen Probleme, ruft doch einfach mal bei der VAG an. Ich denke man wird dann schon richtig weitergeleitet :)
Warum man die Genehmigung jetzt braucht, weiß ich nicht.

an schedel,

ist das dann eigentlich eine Dauergemigung, oder auch nur zweitlich befrist? Weil ich musste damals vor jeden "Dreh" (soweit man das so nennen kann) anrufen, und wenn's da mittlerweile auch was mit längerer Gültigkeit gäbe, würde ich versuchen, mir das zu holen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)

Daniel Vielberth schrieb:
-------------------------------------------------------
> an schedel,
>
> ist das dann eigentlich eine Dauergemigung, oder
> auch nur zweitlich befrist? Weil ich musste damals
> vor jeden "Dreh" (soweit man das so nennen kann)
> anrufen, und wenn's da mittlerweile auch was mit
> längerer Gültigkeit gäbe, würde ich versuchen, mir
> das zu holen.
>
> Gruß D. Vielberth


Hallo,

ich hatte sie mir für eine Woche ausstellen lassen, ich brauchte nur noch 2-3 Tage für die Bilder.